Das Verlegenheitskind

Lustspiel von Franz Streicher
ID# 265-09
Verlag Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
A-1010 Wien, Am Gestade 5/2
Akte 3
Dekorationen 2
Männer 0
Frauen 0
Kinder
Personen 10
Um sich ein Taschengeld auf die Seite legen zu können, erfindet ein Ehemann in seiner Verlegenheit, sich nicht durchsetzen zu können, ein uneheliches Kind, für das er zu sorgen habe. Nach 25 Jahren allerdings kommt der Schwindel auf. Sein Sohn verliebt sich in eine junge Frau, die der Ehemann für sein Kind ausgegeben hat. Der Sohn freut sich über die Entlarvung der Notlüge. Weniger erfreut ist der wahre Vater der jungen Frau, der seine Vaterschaft bislang verleugnete. Die musterhafte Verwechslungskomödie lebt vom Spaß an der Entlarvung und kommt mit ihrem Grundeinfall dem Ideal eines kritischen Schwankes nahe, bei dem über Täuschungen, Mißverhältnisse und Illusionen gelacht werden darl Das Lachen aus der Erkenntnis des Unterschiedes zwischen Realität und Täuschung unterscheidet den kritischen Schwank grundsätzlich von jenen "ländlichen Lustspielen", bei denen mit billigen Gags Menschen ausgelacht werden, die als nicht veränderungsfähig dargestellt werden. Nur dort aber, wo an Veränderungsfähigkeit geglaubt wird, ist die Komödie von moralischem Wert. So musterhaft das Stück "Das Verlegenheitskind" auch sein mag, so wenig gelingt ihm die Psychologisierung der Rollen.