Der Sandler

Volksstück von Helmut Haidacher
ID# 253-19
Verlag Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
A-1010 Wien, Am Gestade 5/2
Akte 3
Dekorationen 2
Männer 7
Frauen 2
Kinder
Personen 9
Ein junger Bauer, dessen Eltern noch den Hof bewirtschaften, kann den Sinn seines Lebens am Hof nicht finden, kommt nicht zu seiner Eigenständigkeit und treibt sich im Wirtshaus herum. Von einer Sauftour bringt er einen Sandlerkollegen mit, der sich als tüchtige Arbeitskraft erweist, der dem jungen Bauern auch nach einem schweren Unfall Mut zuspricht. Die private Tragödie steht im Vordergrund. Die Geschichte ist mehr oder weniger glaubwürdig, jedoch durchgehend unbeholfen in den Motivationen. Der Spielleiter ist gut beraten, sich viel Gedanken zu machen, warum der Sohn "faul" ist. In der Familie ist etwas faul, und das zwingt den Sohn, der nicht gelernt hat, sich zu artikulieren, die Konflikte zu übernehmen. Vor allem am Beginn des Stückes hat der Regisseur dem Autor nachzuhelfen. Die Geschichte wird erst verständlich, wenn der Vater sich als wenig verständig erweist. Eine Anzahl von Motiven sind ungeschickt eingeführt. Da ist zum Beispiel die Rede vom schweren Unfall des Sohnes, der von der Rettung in die Klinik gebracht worden ist. Aber die Familie scheint von dem Vorfall gänzlich unberührt. Einige Umstellungen sind nötig, um dem Prinzip der Wahrscheinlichkeit gerecht zu werden. Es ist ein sentimentales Stück, das einen querschnittgelähmten Mann wieder 'gesunden' läßt. Viel interessanter und glaubwürdiger wäre die Behandlung von Situationen, die sich aus der nicht kurierbaren Krankheit ergäben.