aufglegter Schwindel, A

Ländliches Lustspiel von Helmut Haidacher
ID# 253-18
Verlag Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
A-1010 Wien, Am Gestade 5/2
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 3
Frauen 4
Kinder
Personen 7
V:"Weil der Bauer gar so ein knausriger Sturschädel ist, lässt er seine Tochter den armen Jungknecht nicht heiraten. Da greift der listige Altknecht zu einem drastischen Mittel, er engagiert einen kleinen Hosenmatz und schiebt ihn dem Bauern als heimliches Enkelkind unter. Erst ist der "Opa" perplex, doch dann durchschaut er den Schwindel und - zeigt wider Erwarten ein weiches Herz." --- Das Stück spielt in einer Zeit der "natürlichen" Hierarchie, in der der Bauer als absoluter Monarch über Gesinde, Kuh, 'Magd und Frau bestimmen konnte. Das ist eine archaische, märchenhaft anmu- tende Zeit, in der der Hof eine völlig abgeschlossene kleine Weit war, ohne Kontakte zu einem grüßeren sozialen Umfeld. So abgeschlossen von der Um- welt, wie am Theater, ist selbst der entlegenste Hof schon Jahrhunderte nicht mehr. Das bedeutet, daß das ländliche VolksstÜck ein eigenes klischeehaftes Bild vom Bauernieben vermittelt, das mit der Realität des Bauernhofes schon lange nichts mehr zu tun hat. Neben dem absoluten Herrn gibt es Untergebene, die nur mit List ihren Willen durchsetzen können. Sie sind gleichsam "Hofnarren", die nichts zu reden haben, aber ihren Kasperl machen dürfen. Der Witz als Waffe zur Durchsetzung von Bedürfnissen ist das Hauptthema von Stücken dieser Art.