Nix für unguat

Schwank von Maximilian Vitus
ID# 235-11
Verlag Wilhelm Köhler Verlag e.K.
D-81825 München, Rauschbergstraße 3a
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 4
Frauen 2
Kinder
Personen 6
V: "Der Uhrmachermeister Ungemach freut sich, daß er ledig ist. Für sein Wohlbefinden sorgt seine Schwester Katrin. Und Ansprache hat er genug an seinem Gesellen Kasian. Da kommt plötzlich eine 'Kundin' in den Laden. Ein ungepflegtes Mädel, das meinte, mit einer Handvoll Kleingeld eine Uhr kaufen zu können. Der Meister will das Mädchen als Diebin abstempeln, aber es erklärt, wenn es ihrem Vater nicht die Uhr ersetzen könne, erschlüge er sie. Zurück kann das Mädchen auf keinen Fall, und so darf es bleiben. Der Vater, ein rabiater Schirmflicker, will die Tochter zurückholen, aber Ungemach läßt sie nicht wieder fort. Allerdings heiraten will er sie auch wieder nicht. Man muß also warten, was aus der Gunda wird." -- Das Stück stammt aus dem Jahr 1956. Untypisch für diese Zeit der Hochblüte der "Bauernromantik" ist die Wahl von Handwerkertypen. Das erinnert an Nestroy und die Tradition des Vorstadtvolkstheaters aus einer Zeit des sozialen Niederganges dieser Berufsgruppe. Untypisch ist weiters auch das Fehlen von Figuren der anderen Seite, von jenen, die den Niedergang veranlassen. Ohne soziale Perspektive und den Hinweis auf die Entwicklung der Industrialisierung (bei Nestroy allemal vorhanden) bleibt das Stück rein nostalgisch und reiht sich somit in die Illusionsstücke vom Bauern- und Handwerkerleben ein, die uns das Volksstück aus den 50er-Jahren heute wirklichkeitsfremd erscheinen lassen.