Der blinde Förster oder: Herz ohne Frieden (Weihnachten)

Volksstück Im Jahresablauf von Franz Rieder
ID# 114-14
Verlag Theaterverlag Rieder
D-86650 Wemding, Birkenweg 3
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 5
Frauen 2
Kinder 0
Personen 7
Lieserl, die Steinwandsennerin und Anderl Gaudner, der junge Almförster, sind ein schönes Paar. sie sind glücklich und jauchzen ins Leben, als hätte der Herrgott die schöne Welt nur für sie allein geschaffen. Aber hinter des Lebens Sonne steht auch der Schatten. Und so umbraust auch hier ein wilder Sturm des Schicksals mit Geschehnissen Schlag auf Schlag zwei junge Herzen die nach Liebe, Haß, Leiden und Bangen geläutert zusammen finden. Hoch droben im Paradies der Berge lebt Martl, der Forstgehilfe des Försters Anderl Gaudner, mit seiner Mutter Nanni. Martl, ein Held der Berge, hat schon mir 14 Jahren dem Lieserl von der Steilwand durch mutigen Einsatz das Leben gerettet. Beim Spiel stürzte sie in die Fuchsklamm und wäre wohl nie mehr aus dem wilden Rachen der gefährlichen Schlucht entkommen, wenn nicht Martl sich geopfert hätte. Er zog sich beimSprung in die Fuchsklamm eine schwere Schulterverletzung zu und behielt eine Verunstaltung. Sein plan, einmal Förster zu werden, war zerschlagen. Aber sein Opfer blieb anscheinend ungelohnt. - Es vergehen Jahre und Lieserl vergißt den armen Martl, ja verachtet und versstößt ihn sograr, weil er nicht gerade und stämmig gewachsen ist. Sie verliebt sich in den schmucken Dienstherrn vom Martl, dem Förster Anderl Gaudner, der von dem Opfer, das Martl für Lieserl gebracht, nichts weiß und Lieserl zu seiner Frau erwählen will. Aber nicht alles was der Mensch vor hat gelingt. Mitten im Rausch des Glücks ruft Anderl die Forstmannspflicht einem Wilderer nachzuspüren. Die Abendröte legt um die majestätische Bergwelt ihren goldenen Mantel und Anderl kehrt nicht mehr zurück. Er ist abgestürzt und zwar dort, wo schon einmal auf Lieserl der Tod gelauert hat - in der Fuchsklamm. Martl nimmt das große Wagnis auf sich und springt in die Fuchsklamm um seinen Förster zu retten. Doch das Schicksal verschont auch den selbstlosen Helden nicht, es verlangt sein Opfer. Martl stoßt beim Absprung mit beiden Augen in eine Baumgabel und verliert das Augenlicht. Trotzdem findet er seinen Förster, der schon vom Tode gezeichnet ist und Martl kehrt blind zurück. Lieserl erkennt aber in ihrem wilden Schmerz die Rettungstat Martls nicht an und bezichtigt ihn er habe Anderl aus Eifersucht in die Fuchsklamm gestoßen. Und was nun für herzerschütternde Seelenkonfikte die weitere Handlung aufreißt, ist nicht an dieser Stelle zu schildern. Martl wird für seine selbstlose Rettungstat zum Almförster befördert und über Lieserl, ein Herz, ohne Frieden, geht ein Schicksalschlag um den anderen nieder - sie verliert durch eine Lawine ihre Eltern - der Herrgott prüft! Aber die liebe Hergott läßt kein Leiden ungelohnt und so folgt auch hier ein herzerweichendes Ende. Lieserl findet vom Schicksal geprüft, zurück zu Martl und ihr Herz verlangt danach, des blinden Försters Schutzengel zu sein. - Ein Volksstück das nur zu empfehlen ist.
Der Verlag!