Aktivurlaub am Bauernhof
Ländliches Lustspiel
von
Franz Sieberer
| ID# | Box1301 |
| Verlag | |
| Akte | 3 |
| Dekorationen | 0 |
| Männer | 8 |
| Frauen | 5 |
| Kinder | 0 |
| Personen | 13 |
oder Martl, der Tausendsassa --- gern gespieltes zwangloses Lustspiel, das der langjährige Spielleiter aus Volders/Tirol routiniert geschrieben hat.
V:"Zwei Bauernhöfe liegen in idyllischer Einöde. Mit der Idylle ist es aber vorbei, als die ersten Feriengäste sich hierher verirren. Denn die kommen doch tatsächlich auf die Idee, schnapsgetränkte Brotkrümel an die Hühner zu verfüttern. Verrückte Hühner sind ja schon schlimm genug, aber verrückte Stadtleut sind überhaupt nicht mehr auszuhalten." --- Zwei Höfe in der Einöde. Fremde verirren sich hierher, und schon kommt die bisher bestehende Ordnung durcheinander. Kritik an den verschrobenen Städtern, die bei den in ihren Augen dummen Leuten am Land Urlaub machen, war ein typisches Motiv von zahlreichen Volksstücken aus der Zwischenkriegszeit. Das Volkstheater hat sich in der Zeit des Massentourismus so weit prostituiert, daß es sich die Sichtweise von Städtern angeeignet hat und sich seither über sich selbst lustig macht. Ein großer Teil der kropferten und zurückgebliebenen Hinterwälder ist zum Gaudium von städtischen Urlaubern am Land erfunden worden. Sie sind nur Karikaturen einstiger einfältiger Figuren auf der Bühne, die entweder in der Komödie Nachfahren der alten Narren sind, die in ihrer Ursprünglichkeit die Verkehrtheiten eingebildeter Städter bloßstellten, oder um die sich Autoren in der Tragödie mit sozialem Engagement kümmerten. Die Probleme verlassener Dörfer, in die sich nur ab und zu ein Fremder verirrt, sind uns eher fremd, vielmehr geht es heute um Verfremdungsprozesse am Land, das vom Tourismus überrannt wird. Das ländliche Lustspiel sollte sich an seine Wurzeln zurückerinnern. Jeder Spielleiter soll sich dazu bekennen, daß er hier reine Theaterfiguren vor sich hat und die Aussage allein in übertriebenen Einfällen liegt. Wie leicht kann auf der Ebene des Lachens so manches erzählt wer- den, was unter die Haut geht. Aber nur selten wagt sich ein Autor in der Kategorie ländliches Lustspiel so weit vor.
siehe auch 246-20
V:"Zwei Bauernhöfe liegen in idyllischer Einöde. Mit der Idylle ist es aber vorbei, als die ersten Feriengäste sich hierher verirren. Denn die kommen doch tatsächlich auf die Idee, schnapsgetränkte Brotkrümel an die Hühner zu verfüttern. Verrückte Hühner sind ja schon schlimm genug, aber verrückte Stadtleut sind überhaupt nicht mehr auszuhalten." --- Zwei Höfe in der Einöde. Fremde verirren sich hierher, und schon kommt die bisher bestehende Ordnung durcheinander. Kritik an den verschrobenen Städtern, die bei den in ihren Augen dummen Leuten am Land Urlaub machen, war ein typisches Motiv von zahlreichen Volksstücken aus der Zwischenkriegszeit. Das Volkstheater hat sich in der Zeit des Massentourismus so weit prostituiert, daß es sich die Sichtweise von Städtern angeeignet hat und sich seither über sich selbst lustig macht. Ein großer Teil der kropferten und zurückgebliebenen Hinterwälder ist zum Gaudium von städtischen Urlaubern am Land erfunden worden. Sie sind nur Karikaturen einstiger einfältiger Figuren auf der Bühne, die entweder in der Komödie Nachfahren der alten Narren sind, die in ihrer Ursprünglichkeit die Verkehrtheiten eingebildeter Städter bloßstellten, oder um die sich Autoren in der Tragödie mit sozialem Engagement kümmerten. Die Probleme verlassener Dörfer, in die sich nur ab und zu ein Fremder verirrt, sind uns eher fremd, vielmehr geht es heute um Verfremdungsprozesse am Land, das vom Tourismus überrannt wird. Das ländliche Lustspiel sollte sich an seine Wurzeln zurückerinnern. Jeder Spielleiter soll sich dazu bekennen, daß er hier reine Theaterfiguren vor sich hat und die Aussage allein in übertriebenen Einfällen liegt. Wie leicht kann auf der Ebene des Lachens so manches erzählt wer- den, was unter die Haut geht. Aber nur selten wagt sich ein Autor in der Kategorie ländliches Lustspiel so weit vor.
siehe auch 246-20