Kreuz oder Quer

Zeitstück von Thomas Gassner
ID# Exl102
Verlag Autor
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 4
Frauen 4
Kinder 2
Personen 10
Pater Jakob Gapp. Das Stück erzählt die letzten Stunden seines Lebens in der Todeszelle in Berlin/Plötzensee, wo er auf seine Hinrichtung durch die Nazis wartet. Dazwischen werden Szenen aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Gapps gespielt. Geschichten aus dem Alltag, die entweder den Geist Gapps oder die Umstände seines und anderer Schicksale widerspiegeln. Ich wil auch nicht nur sein couragiertes Händeln nachvollziehen, sondern auch jene zu Wort kommen lassen, die diesen Mut nicht aufbringen können.
Solidarität, Treue, tiefer Glaube, Nächstenliebe, Sturheit, Toleranz und Mut sind jene Eigenschaften, die Pater Gapp das Leben kosteten. Die Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Regime ist hierbei unerlässlich.
Die Beschäftigung mit der Tatsache, dass das große Dritte Reich auch in meiner kleinen Heimatgemeinde allgegenwärtig war, hat meine Faszination bezüglich dieses Stoffes natürlich erhöht, zumal man ja über diese zeit fast nichts gelernt und schon gar nicht erfahren hat. Ohne diese Auseinandersetzung aber kann man einen Menschen wie Gapp nicht verstehen, auch jene nicht, die sich mit der irrenden Masse mitreißen ließen.
Ein weiterer Grund für mich, diese Geschichte schreiben zu wollen, ist die unverständliche Zeitlosigkeit dieser menschenverachtenden Töne die damals gespuckt wurden. Wenn man die Zeitungen aufschlägt hört man sie noch immer, und das Poltern und Dröhnen wird wieder zunehmend lauter. Das ist beschämend, würde jemanden wie Gapp auf die Barrikaden treiben und verleiht seinem Wesen und Wirken und somit dem Stück eine brisante Aktualität. Für mich ist das die zentrale Frage unserer Zeit: niemanden mehr soll die Möglichkeit gegeben werden, die Ungerechtigkeiten unserer Zeit für seinen eigenen Nutzen auszuschlachten. Eine kleine Anleihe bei Gapps Tugenden könnte reichen, um dem vorzubeugen.
Der Autor