Der G'wissenswurm

Komödie von Ludwig Anzengruber
ID# 132-07
Verlag Autor
Akte 3
Dekorationen 3
Männer 4
Frauen 2
Kinder 0
Personen 6
Der Grillhofer ist alt und krank geworden. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch nagt in ihm der Wurm. Er hat sich nämlich in jungen Jahren einer Magd gegenüber nicht sehr anständig benommen und läßt nun in der Gegend herumfragen, wo diese sich aufhält, um an ihr gutzumachen, was er damals versäumte. Denn dieser Verbindung soll ein Kind entsprossen sein, das er nun ebenfalls mit Fiebereifer suchen läßt. Schwer drückt ihn das Gewissen, denn wie lange wird er noch zu leben haben? Eine Frage, die nicht nur ihn im Tiefsten seines Innern ständig bewegt, sondern die mit wohlüberlegter Penetranz auch sein Schwager, der Dusterer, immer wieder stellt und ihm "beispielhaft" die Martern der Hölle in immer neuen Farben schildert; hofft er doch die große Erbschaft des Grillhofer anzutreten. Von Tag zu Tag wird Grillhofer immer mehr ein Schatten. Da kommt ein Mädchen, das sich Horlacherlies nennt, sich um Anstellung auf dem Hof bewirbt, die sie auch erhält und die nun mit ihrer unbeschwerten Fröhlichkeit und ihrem unbeugsamen Lebensmut zum großen Gegenspieler von Dusterer wird und den verzweifelten Alten neu aufzurichten versucht. Endlich bringt der Knecht Leonhard Nachricht, dass die damalige Magd als Bäuerin, nicht allzuweit vom Wohnsitz des Grillhofer, ihr Leben fristet. Er fährt hin, doch sie weist ihn ab. Da vertieft sich seine Todessehn- sucht. Doch jetzt bringt ihm die Horlacherlies einen Brief von ihrer Ziehmutter, in dem diese ihm eröffnet, dass er in Lies seine Tochter vor sich habe, die, einst ihr anvertraut, nun ihm zurückgegeben würde. Neu eingerichtet und vor allem von Anzengrubers Kunst "alpenländisch" befreit, bietet sich hier Anzengrubers bekannte Komödie jeder Spielgruppe an, die besinnlichem Humor den Vorzug gibt und ihr Publikum mit der richtigen Mischung von Heiterkeit und Ernst erfreuen möchte.