Macbeth

Tragödie von William Shakespeare
ID# Eke0704
Verlag
Akte
Dekorationen
Männer 13
Frauen 5
Kinder
Personen 18
Goldmanns Gelbe Taschenbücher.
"Macbeth" ist enthalten in: Shakespeare. Gesammelte Werke 9. Tragödien III.
Inhalt: „When shall we three meet again? / In thunder, lightning, or in rain?“ (I.1.1f), mit diesem Satz einer Hexe hebt das Drama an. Die schottischen Feldherren Macbeth und Banquo haben gerade die norwegischen Eindringlinge erfolgreich zurückgeschlagen, als sie auf einer Heide von drei Hexen überrascht werden. Diese prophezeien Macbeth, dass er Thane von Cawdor geworden und dazu bestimmt sei, schottischer König zu werden. Banquo hingegen soll niemals König, jedoch Stammvater einer langen Reihe von Herrschern sein. Und wirklich wird Macbeth kurz darauf von königlichen Boten als neuer Thane von Cawdor begrüßt, während der bisherige Träger des Titels aufgrund seiner verräterischen Beteiligung an der Invasion hingerichtet werden soll.
Macbeth, der die Prophezeiungen zunächst als wirres Gerede abgetan hat, beginnt über die mögliche Königswürde nachzudenken und berichtet seiner Frau in einem Brief von der unheimlichen Begegnung. Als Lady Macbeth von der bevorstehenden Ankunft des Königs auf ihrem Schloss erfährt, ist sie bedingungslos zu den erforderlichen Taten bereit, damit ihr Gatte König wird („Come, you spirits / That tend on mortal thoughts, unsex me here / And fill me from the crown to the toe top-full / Of direst cruelty.“ I.5.39ff), und treibt ihren unwilligen Mann an, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Nach einem Bankett zur Feier des errungenen Sieges hat Macbeth die Vision eines schwebenden Dolches, dessen Spitze in Richtung auf König Duncan weist. Er geht in dessen Kammer und tötet den König, wird aber sofort von heftigsten Gewissensbissen geplagt („Will all great Neptune´s ocean wash this blood / Clean from my hand?“ II.2.58f). Seine Frau hingegen gibt sich kaltblütig („A little water clears us of this deed“ II.2.65). Als der schottische Edelmann Macduff den Königsmord entdeckt, deuten die Umstände darauf hin, dass die von Macbeth vorsorglich getöteten Kammerdiener mit ihren blutbeschmierten Dolchen die Tat begangen haben. Duncans Söhne Malcolm und Donalbain fliehen aus Sorge um ihr Leben nach England bzw. Irland und ziehen so den Verdacht auf sich. Macbeth, Duncans Cousin, wird König von Schottland.
Schon kurz nach der Krönung versucht der neue Regent, seine vermutlich gefährdete Position zu sichern: Er setzt Meuchelmörder auf Banquo und dessen Sohn Fleance an, um den vermutlichen Mitwisser und Stammvater vieler Könige aus dem Weg zu schaffen. Das Attentat gelingt nur zum Teil: Während Banquo stirbt, entkommt Fleance. Auf einem Bankett am gleichen Abend wird Macbeth von dem Geist seines ermordeten Freundes heimgesucht. Da Macbeth der einzige ist, der den Geist Banquos sehen kann, verhält er sich äußerst auffällig, und Lady Macbeth, selbst verwirrt, schickt die ebenfalls verwunderten Gäste fort.
Auch die Familie Macduffs, der sich der Opposition in England angeschlossen hat, fällt dem Tyrannen zum Opfer. Um die Schreckensherrschaft in Schottland zu beenden, ziehen die Exilanten mithilfe des englischen Heeres in den Kampf. Macbeth hat sich derweil Rat bei den Hexen geholt (siehe auch Something Wicked this Way comes) und erfahren, dass kein Mann, der von einer Frau geboren wurde, ihm schaden könne und er nichts zu befürchten habe, bis der Wald von Birnam auf sein Schloss hinziehe („none of woman born / Shall harm Macbeth“, „Macbeth shall never vanquished be until / Great Birnam Wood to high Dunsinane Hill / Shall come against him.“ IV.1.96f u. 108ff). Nur kurz wähnt sich Macbeth aufgrund der Prophezeiungen in Sicherheit: Als er erfährt, dass 10.000 Soldaten gegen ihn vorrücken, beginnt er, die Doppeldeutigkeiten der Voraussagen zu ahnen: „I have lived long enough. My way of life / Is fall´n into the sere, the yellow leaf“ (V.3.24f). Als ihm dann mitgeteilt wird, dass seine Frau, die nachts schlafwandelte und dem Wahnsinn verfallen schien, gestorben sei, fällt jede Illusion von ihm ab und er erkennt: „Life´s but a walking shadow, a poor player / That struts and frets his hour upon the stage, / And then is heard no more.“ (V.5.23ff).
Ein Bote bringt die Nachricht, dass die Zweige des Birnam-Waldes gegen Schloss Dunsinane vorrücken. Um ihre Truppenstärke zu verbergen, haben sich die englischen Soldaten mit Zweigen getarnt, die sie aus dem Wald von Birnam geschnitten haben. Doch gibt Macbeth nicht auf, erschlägt den jungen Siward, kommentierend, der sei von einer Frau geboren worden. Im finalen Kampf trifft Macbeth auf Macduff, erfährt von diesem, dass er from his mother´s womb / Untimely ripped (V.8.15f), d. h. durch einen Kaiserschnitt zur Welt gekommen ist, und wird von ihm enthauptet. Zum neuen König Schottlands wird Duncans Sohn Malcolm proklamiert.
siehe auch: Eke1427 (Bearbeitung von Günther Tabor; Übersetzung von Theodor Zeynek)