Freier Fall

Schauspiel von Gert Jonke
ID# 560-04 (dig.)
Verlag Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
A-1010 Wien, Am Gestade 5/2
Akte
Dekorationen
Männer
Frauen
Kinder
Personen 6
Ein durch verschiedene Erd- und Menschenzeitalter hindurchtauchender und stets wiedergeborener Erich, der zu allen Zeiten Selbstmordversuche unternahm, um sich aus der jeweiligen Gegenwart davonzuschleichen, ist in der Jetztzeit angekommen. Neben seiner phänomenalen Begabung, andere ausgerechnet durch die Verabreichung möglichst schmerzfreier Selbstmordtipps davon abzuhalten sich umzubringen, ist er mittlerweile vor allem als Künstler tätig. Er arbeitet als "Vollkünstler" an einem Kunstwerk, das all seine bisherigen Leben und Sterben wie einen Stammbaum versammeln, sich als Kunstwerk aber erst in einer pyrotechnischen Vernichtung ereignen soll. Doch die Umwelt kommt ihm zuvor, ein gigantischer Waldbrand bricht aus, und die Selbstverbrennung seiner Kunstwerk gewordenen Biographie scheitert. Vor dem Selbstmord, den er folgerichtig begehen will, rettet ihn die einzig mögliche andere Aussicht, die auf Liebe, die sich im zweiten Teil des dreiteiligen Stückes in der Verschmelzung von Erich und Siedu poetisch ereignet, bis im dritten Teil die Soldaten der Zukunft auch diesem Traum ein Ende bereiten. Erich und Siedu werden aus dem Augenblicksparadies vertrieben und flüchten aus der Kunstwelt in die Wirklichkeit.
 Ausgezeichnet mit dem Nestroy-Preis für das beste Theaterstück des Jahres 2008.