Drei Finger für das Glück

Schauspiel von Achim Stegmüller
ID# 560-05 (dig.)
Verlag Theaterverlag Paul Hofmann
D-10829 Berlin, Naumannstr. 24
Akte
Dekorationen
Männer 2
Frauen 2
Kinder
Personen 4
Anne und Benn, ein junges Architektenpaar, kaufen ein leerstehendes Haus und sanieren es. Doch was sich zunächst so gut anlässt, stagniert nach einer Weile: Weder haben sie Erfolg mit ihrem Architekturbüro, noch bekommen sie das ersehnte Kind.
 Ein Obdachloser lässt sich draußen auf dem Platz nieder, er nennt sich Midas und behauptet, er würde den beiden das Glück bringen. Die Wirklichkeit lässt seine Worte wahr erscheinen: Plötzlich kommen die Aufträge und Anne wird schwanger. Damit ihnen das Glück auch weiter gewogen bleibt, beschenkt Anne den Obdachlosen reichlich. Sie erfährt, dass Midas früher das Haus gehörte. Wegen seiner Spielsucht hat er alles verloren. Nun glaubt er, dass mit Anne seine Glückssträhne zurückgekehrt ist. Aber er will nicht dieselben Fehler noch einmal machen und verabschiedet er sich heimlich über Nacht. Benn ist das nur recht, ihm war dieser merkwürdige Mensch schon lange ein Dorn im Auge. Anne bringt das jedoch völlig aus der Fassung. Sie verlässt ihren Mann und will erst wieder zurück kehren, wenn auch der Glücksbringer wieder auf dem Platz sitzt.
Drei Finger für das Glück erzählt die Geschichte, wie ein vernünftiges, durchgeplantes Leben plötzlich durch Aberglauben durcheinandergewirbelt wird. Wen machen wir für unseren Wohlstand und unser Scheitern verantwortlich, wenn wir nicht mehr auf unsere eigenen Schwächen und Stärken vertrauen? Achim Stegmüller, selbst ein Wandler zwischen der deutschen und der japanischen Kultur, lässt die Mythen von König Midas und japanischen Hausgeistern auferstehen, um mit dieser Geisterstunde eine Fabel von Wohlstand, Gentrifizierung und modernem Miteinander zu erzählen.