Das Liebeskonzil

Tragikomödie von Oskar Panizza
ID# 570-47 (dig.)
Verlag Schultz & Schirm Bühnenverlag GmbH
A-1050 Wien, Spengergasse 37
Akte
Dekorationen
Männer 1
Frauen 1
Kinder
Personen
Die radikal antikatholische Satire Das Liebeskonzil von Oskar Panizza kam 1894 in einem Schweizer Verlag heraus und wurde zu einem großen Literaturskandal. Das Stück erklärt das plötzliche Auftreten der Lustseuche Syphilis im 15. Jahrhundert und wurde sofort konfisziert, der Autor verurteilt und psychiatriert.

Geschickt arbeitete Wolfram Berger in seiner gerafften Fassung den Spannungsbogen heraus, die dieses sperrige Stück reif macht für heutige Bühnen.

Schauplatz ist der Vatikan als Ort des Lasters. Der Papst ist schon längst zum Aufseher in einer brutal sexualisierten Welt geworden. Er findet Unterhaltung an den Sitten der Menschen und macht sich ein Spiel daraus, ihnen zuzusehen und zuzujubeln. Im Himmel sitzt Gott mit seiner himmlischen Familie und sieht dem Treiben mit Wehklagen zu. Der Teufel wird beauftragt, die Menschen zu bestrafen, und zwar so, dass sie erlösungswillig bleiben. Im Gegenzug wünscht sich der Teufel den Umbau der Hölle in eine gemütlichere Behausung und vor allem den langersehnten Ausbau der Stiege nach oben zur Erde.

Der Meister des Bösen lässt seinen Fantasien freien Lauf und schickt die Tochter Salomés auf die Erde. Ihre Erscheinung allein treibt Männer wie Frauen in den Wahnsinn der Begierde und der Lust.

Das Liebeskonzil funktioniert als Kopftheater für eine Darstellerin oder einen Darsteller ebenso wie als Bühnenschauspiel in großer Besetzung. Es ist das ideale „Schließtagsprogramm“ und eine tour de force für eine sprachvirtuose Darstellerin oder einen stimmgewaltigen Darsteller.