Sausalito

Musiktheater von Thomas Gassner
ID# 559-13
Verlag
Akte
Dekorationen 1
Männer 1
Frauen 1
Kinder
Personen 2
Er, ein Mann reifen Alters, hat längst schon den Pfad der gepflegten Mittelschicht verlassen. Er ist der festen Überzeugung, dass er nur deshalb künstlerisch noch nicht reüssiert hat, da ihm der dazu notwendige Schicksalsschlag fehlt, denn Kunst kann nur aus Leid entstehen. Doch der geplante Suizid schlägt fehl. Also zieht er sich in sein Hausboot in Marina Sausalito/Kalifornien zurück, als verkanntes Genie und genießt seine Einsamkeit.
 Sie, eine attraktive Frau Ende dreißig. Mutter wider Willen, gehörte einem äußerst intellektuellen Architekturzirkel an, der sich in nächtelangen Diskussionen über die städtebauliche Zukunft dann auch oft im Rausch der Nacht verlor. Ihr Mann, ein überaus erfolgreicher Journalist, ein in allen metrosexuellen, verständnisvoll-emanzipatorischen, haushalterischen, kindererzieherischen und schöngeistigen Dingen bewanderter Schönling, hatte immer Verständnis für ihre leidenschaftlich betriebenen Ideen und ließ sie gewähren, was immer sie wollte, bis sie eines Tages außer Haus ging, um nie mehr zurückzukehren. Auf der Suche nach der immerwährenden Glückseligkeit.
 Diese beiden Figuren führt nun das Schicksal zusammen. Er ruht zu sehr und kommt nicht mehr vom Fleck, sie rotiert und fand bis dato keinen Platz. Da er sehr wenig redet und sie sehr viel, kommunizieren die beiden wesentlich über ihre Gemeinsamkeit – die Musik.
 Die reine Vernunft ist zu fad und die alleinige Freude zu unbefriedigend auf Dauer, deshalb vereinigen sie die beiden um eine Lebensweisheit zu gebären, welche sich humorbegabte Vernunft nennt und deren ureigenstes Grundelement der Versuch bleibt. Welche Rolle die Band The Deeply Sorrow Artists spielt, wird an dieser Stelle nicht verraten. Ein skurril-komischer mit Live-Musik untermalter Theaterabend verspricht Spannung auf höchstem Niveau.