Thomas auf der Himmelsleiter

Lustspiel von Maximilian Vitus
ID# 112-20
Verlag Wilhelm Köhler Verlag e.K.
D-81825 München, Rauschbergstraße 3a
Akte 3
Dekorationen 1
Männer 8
Frauen 4
Kinder 0
Personen 12
Das Geschäft des Schuhmachers Thomas geht schlecht, also fährt er nach München und versucht ei- nen Drehbuchentwurf zu verkaufen, um Schulden beim Bürgermeister Ochsenbauer bezahlen zu kön- nen. Geselle Wastl, die mütterliche Haushälterin Ku- ni und die schrullige Anbeterin Zenzl hoffen, daß Thomas bald zurückkommt. Dem Schuster ist am Bahnhof in München die Brieftasche gestohlen wor- den. Eine Dame bringt ihn mit dem Auto nach Hause. Gerade sind alle ausgeflogen. Thomas liest in der Zeitung, daß er unter die Räder gekommen sei, das heißt der Dieb seiner Geldtasche wurde vom Zug überrollt. Er beschließt kurzerhand, den Toten zu spielen, wird erst für einen Geist gehalten, dann taucht der Bürgermeister auf, ihm wird eingeredet, Mitschuld am Tod zu haben. Eine gewisse Regina be- kennt, Thomas geliebt zu haben, und zahlt Schulden. Das läßt den Toten wieder lebendig werden. Aber die Umwelt glaubt's nicht, hält ihn für einen Bruder. Der Arzt kommt und will den Verrückten abführen, er- wischt dabei aber den Bürgermeister, die Polizei fühlt sich hinters Licht geführt, denn tot ist tot, daran sei nichts zu rütteln. Am Ende kommt noch die Nach- richt von der Annahme des Drehbuchentwurfes. Und über dem Grab des verunglückten Gauners wird es wohl eine Hochzeit geben.
Viele Überraschungen machen allein das Lesen schon zur Freude. Lustspiel nennt Vitus das Stück, aber es ist ein "Volksschwank" im besten Sinn und wird überall ein Erfolg sein. Der Anfang ist schleppend und zu breit angelegt. (Wenn die 1. bis 3. Szene weit- gehend gestrichen werden, fehlt kaum etwas. Bei der Zenzerl ist die Grenze Überschritten, wo auf Kosten einer etwas minderbegabten Frau gelacht wird.) In der Szene mit der Fremden (4. Szene) wird sehr viel Erzählung verpackt. Es wäre schön, wenn wenigstens hier der Teil der "Schuherzählung' poetisch gebracht werden könnte, so erwiese sich der Schuhmacher denn auch wirklich als Poet.