Theater im Lendbräukeller

In einer Zeit, die Kultur in erster Linie als Genuss für den unterschiedlichsten guten Geschmack versteht, deren Köche zwischen Leckerbissen und Rohkost anbieten, zieht sich das Erziehen zu neuem Geschmack aus den noblen Restaurants zurück in Keller  und Scheunen.
Das Theater im Lendbräukeller in Schwaz, hat sich den Kellerfreiraum erobert, die Bühne buchstäblich aus dem Felsen geschlagen und sie zur Brutstätte neuer Ästhetik werden lassen, zuerst mit den Mitteln der Provokation und mit wachsendem Selbstverständnis als neue LandART, mit der sie alles erfüllt, was sonst nur bei exemplarischen Fällen der städtischen "freien Szene" zu finden ist.
Das Besondere dabei: das Theater im Lendbräu hat unter der Leitung von Markus Plattner bewiesen, dass Theaterkunst dieser ART in partnerschaftlichem Miteinander und im Austausch zwischen Amateuren und Profis möglich ist, eine Lehre für jenen Teil der "freien Szene",  die sich im Kampf um ihren bedrohten Status gegen das Theater im freien Feld des Landes abgrenzt, und ins gleiche Horn jenes Teiles des Theaters am Lande bläst, das sich als Dorftheater gegenüber der Stadt abgrenzt. 
Das Theater im Lendbräukleller ist ein Vorreiter in der Entwicklung und Umsetzung des Theaters im Austausch innovativer freier Szenen, zwischen Stadt und Land und zwischen Professionisten und Amateuren, ein Programm, das dem Theater als Genussmittel die Idee der Unmittelbarkeit  zwischen Bühne und Zuschauerraum, zwischen Köchen und Essen gegenüberstellt.
Aus Anlass seines 15jährigen Bestehens denkt das Lendbräu über seine Geschichte nach und sieht seine Zukunft im Wechselspiel zwischen Eigenproduktionen und Gastspielen und im Einbeziehen ARTverwandter Kleinkunst, wie etwa der Musik- und Kabarettszene.    (e.s.)

mehr darüber:  www.theaterverbandtirol.at/files/darstellendes_spiel/Spiel_2015_1a.pdf