Föhn

Drama von Julius Pohl
ID# 264-19
Verlag Wilhelm Köhler Verlag e.K.
D-81825 München, Rauschbergstraße 3a
Akte 4
Dekorationen 4
Männer 13
Frauen 7
Kinder
Personen 20
Achtung: Alte und Neue Fassung. Die Therese Sturaneck g´hört weg samt ihrem Sohn, der ein Dodl is, sagt der reiche Bauer, aber der Bürgermeister hat Bedenken, deren Pachtvertrag aufzulösen. Immerhin ist er, was niemand weiß, der Kindesvater. Pohl nützt die Grundkonstruktion sehr geschickt, mach die eheliche Tochter des Bürgermeisters, Margret, zum guten Geist ihres Halbburders, läßt die Dorfaußenseiterin Thres die heroische Dulderin sein und legt als Autor dem Pfarrer sein Credo in den Mund: Das Gewissen kannst du einschläfern, wie du willst, er wacht wieder auf. Alte Wundern werden wieder aufgerissen, wenn der G´wissenswurm nagt. Das Unglück braut sich zusammen. Der Bürgermeister kommt unter Druck. Das Haus der Thres soll auf Betreiben des Großbauern dem Erdboden gleich gemacht werden und sie soll verschwinden. Einen, der unbegründet böse ist, gibt´s also doch, den reichen Dummler. So unbegründet aber auch nicht. Für ihn ist das Eliminieren der Thres ein notwendiges Opfer für die "Reinheit" des Dorfes. "Der große Misthaufen zieht die Fliegen her", sagt der alte Kaspar, der gute Lump und "weise Narr" in der Geschichte , der es gerne hätte, daß Thres ihre Zähne zeigt. Denn "wer zu gut ist, gilt als schwach", Thres war verheiratet mit einem Jäger, der es sehr genau genommen hat und dafür erschossen worden ist. "Oaner rennt jetzt im Dorf unt mit an schwoazn G´wissen umanand". Alles andere als einfach gestrickt ist die Konstruktion: Die Hetzerei gegen den behinderten Sohn gilt mehr der Thres, der Mutter, als ihm.: Weil sie, sagt der Pfarrer die Neugier der Dörfler nicht befriedigt habe, was den Kindesvater betrifft. Aus der Dulderin, der Thres wird die Rächerin, die sich am Ende allerdings heldenhaft opfert.