Der zerbrochene Krug
Komödie
von
Heinrich von Kleist
ID# | 244-15 |
Verlag | Reclam |
Akte | 1 |
Dekorationen | 1 |
Männer | 5 |
Frauen | 5 |
Kinder | |
Personen | 10 |
Der Dorfschreiber Lichtlein trifft am Morgen in der Gerichtsstube den zerschundenen Dorfrichter Adam an, der versucht seine ungewöhnlichen Blessuren zu verarzten . Er erklärt, er sei gestürzt und habe sich am Ofen gestoßen. Dennoch muß Adam seinen Amtsgeschäften nachgehen, und überdies wird ihm noch der Gerichtsrat Gneißinger zur Inspektion angesagt. Im Gerichtssaal warten bereits Frau Maria Knollinger mit ihrer Tochter Veferl und dem Streitobjekt, einem zerbrochenen Krug, auf der einen Seite, Veferls Bräutigam Ruprecht mit seinem Vater auf der anderen. Auch der Gerichtsrat Gneißinger ist bereits eingetroffen, er will der Verhandlung beiwohnen. Maria Knollinger beschuldigt Ruprecht am gestrigen Abend in der Kammer ihrer Tochter den Krug zerbrochen zu haben, Ruprecht bestreitet dies. Im Verlauf der Verhandlung, in die Gerichtsrat Gneißinger mehrfach ordnend eingreifen muß, wird nun enthüllt, was Adam verberger wollte: Er wollte das hübsche Veverl verführen, wurde aber von Ruprecht überrascht und zerschlug bei seiner Flucht den gesagten Krug. Dem Fliehenden schlug Ruprecht die Türklinke über den Kopf, außerdem verlor Adam seine Perücke, die Frau Hannerl als Beweisstück bringt. Adam versucht mit einer Hülle von Lügen, Ausreden und Schlichen, den Verdacht von sich abzulenken, doch als er zuletzt Ruprecht verurteilt und ihn ins Gefängnis bringen lassen will, bricht Veferl ihr Schweigen: "Der Richter Adam hat den Krug zerbrochen". Die verschlugenen Fäden werden entwirrt und Veferl und Ruprecht finden wieder zueinander.